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Kirchengeschichte

Schlosskirche Altrandsberg

Schlosskirche Alttrandsberg

 

Mit ziemlicher Sicherheit gibt es bereits während der Zeit der Rampsberger auf der Burg Altrandsberg eine Schlosskapelle, denn es ist zur damaligen Zeit üblich, dass zu jeder Hofmarkt eine Kapelle gehört. Darauf weisen auch Funde aus der Gotik hin, die bei der Innenrenovierung der Schlosskirche gemacht wurden.

Ein gotischer Schlussstein in Form einer Rosette ist erhalten geblieben welcher im Innenhof in die Wand eingelassen wurde.

Außerdem gibt es einen urkundlichen Hinweis auf eine Kapelle aus dem Jahr 1335.

 

Bei der Errichtung des jetzigen Schlosses im 17. Jahrhundert wurde auch eine neue Schlosskapelle mit eingebaut. Im Südflügel neben dem Tor gelegen ist sie ein viereckiger, flachgedeckter Saalraum mit größerer Breite als Länge.

Die Altarwand und die ihr gegenüberliegende Wand sind mit flachen Pilastern gegliedert.

Über dem Dach erhebt sich ein kleiner Turm.

Die Ausstattung der Kapelle. Die heute noch erhalten ist, stammt in etwa aus dem Jahr 1740.

Der damalige Schlossherr Christoph von Leoprechting lässt die beiden Altäre von dem bekannten Straubinger Bildhauer Matthias Obermeier anfertigen.

Im Laufe der Zeit werden auch immer wieder umfangreiche Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.

Da die Kapelle für Altrandsberg zu klein wird – sie fasst nur ca. 50 Personen – beschließt die Gemeinde im Jahr 1934 zusammen mit Pfarrer Wittmann aus Moosbach (Altrandsberg gehört bis zum Jahr 2007 zur Pfarrei Moosbach) eine Erweiterung.

In den Jahren 1935/36 reißt man die Zwischenmauern in Richtung Ostflügel ein und schafft so einen langgestreckten rechteckigen Raum

Am 19.März 1936 wird die Kirche vom Dekan Wolfgang Schaller aus Cham benefinziert.

Patron bleibt wie bisher auch der Erzengel Michael.

Nach dem II. Weltkrieg nimmt die Einwohnerzahl von Altrandsberg stark zu, auch bedingt durch Kriegsflüchtlinge und der Tatsache, dass hier am Ort durch die ARA Quarzit ein großer Arbeitgeber vor Ort ist. In den Jahren 1968/69 entfernt man so die Zwischenmauern zu den anliegenden Wohnungen und baut nun die Empore neu ein. Hier entstehen nochmals neue Sitzplätze und ein Ort für die Orgel.

1971/72 erfolgt eine weitere Restaurierung der Kirche und es wird eine Bankheizung eingebaut.

Da das Schloss immer mehr Verfallserscheinungen hat beschließt man in den 80er Jahren eine umfangreiche Gesamtrenovierung, die nur sehr zögerlich seinen Anfang nimmt.

Im Jahr 1986 einigt man sich wenigstens die Krichenrenovierung voran zu treiben und diese bis 1989 auch abzuschließen. Ab nun stehen wieder wie im Originalzustand die beiden Altäre nebeneinander. Ein neuer Volksaltar und ein Aufsatz für den nun in der Mitte befindlichen Tabernakel wird durch die örtliche Schreinerei Peintinger gebaut und von der Kirchenmalerfirma Preis & Preis mit Filiale in Chammünster gefasst.

Auch erhält die Decke Stuckelemente. Durch zahlreiche freiwillige Helferstunden kann dieses große Projekt verwirklicht werden.

Im Jahr 1995 erfolgt nochmals eine kleine Sanierung und mittlerweile stünde eine solche wieder an, leider kann bislang mit dem bischöflichen Ordinariat keine Einigkeit erzielt werden, da die genauen Besitzverhältnisse nicht eindeutig geklärt sind.

Gehörte die „Nebenkirche Altrandsberg“ bisher zur Pfarrei Moosbach wurde sie im Juni 2007 in die Pfarrei Harrling-Zandt eingegliedert und durch eine eigene Kirchenstiftung zur Filialkirche aufgewertet.

 

Der Kirchenraum stellt sich wie folgt heute dar:

Ins Auge fallen die beiden Altäre, Frührokkokoanlagen aus dem Jahr 1740.

Sie stehen jetzt wieder wie ursprünglich nebeneinander und werden durch den in der Mitte befindlichen Tabernakel verbunden. Darüber thront der Kirchenpatron der Erzengel Michael.

Der rechte Altar enthält in der Mitte eine schöne Marienfigur mit Kind. Darüber thront Gottvater umgeben von zahlreichen Putten und am Gipfel der Hl. Geist.

Aus den Säulenkapitellen ragen kleine Personifikationen der Erdteile. (Anmerkung nur die damals bekannten 4)

Der zweite Altar ist einfacher, aber besser in seiner ursprünglichen Fassung erhalten. In der Mitte ein Altarbild des Hl. Antonius von Padua und rechts unten ein Bild des Schlosses zur damaligen Zeit. Darüber noch ein Bild des Hl. Franz von Assisi. Altarwächter sind der Hl. Florian und die Hl. Katharina.

Erwähnenswert sind neben anderen Figuren noch seitlich der fast lebensgroße Hl. Nepomuk.

Der Kreuzweg wird erst bei der Renovierung 1935/36 wieder entdeckt und an den beiden Wänden befestigt. Seitlich ein großes Kreuz, welches früher in der Mitte von der Kirchendecke hing.

In den 70er Jahren erhielt die Kirche eine neue Orgel – es war die Alte der Kirche von Miltach – als Geschenk.

Erzengel Michael
Antoniusaltar
Marienfigur
Schlosskirche Innenhof
Grabplatte
Schlosskirche Altar
Schloss Altrandsberg2
Schloss-Weihnachtsbaum